Haunted Hill

House on Haunted Hill

Studio

Warner Bros. (1999)

DVD-Anbieter

Columbia TriStar Homevideo / Helkon Media (2001)

Laufzeit

ca. 89 min.

FSK

16

Regie

William Malone

Darsteller

Geoffrey Rush, Famke Janssen, Taye Diggs, Ali Larter

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Audio-Kommentar des Regisseurs
4. Isolierter Score & Effekte (DD 2.0)
5. Deutsch, DTS 5.1

Untertitel

Englisch, Deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25-30 EURO
Film  

William Price, ein etwas verrückter Millionär und Freund von makabren Ideen veranstaltet die Geburtstagsparty seiner Lebensabschnittsgefährtin in einem verlassenen Haus fernab von Los Angeles. Dort befand sich in den Dreißiger Jahren eine Anstalt für Geisteskranke, in der 1931 die durch die quälerischen Methoden des Leiters geplagten Patienten ein Massaker anrichteten. An diesem unheimlichen Ort will Price, der sein Geld mit skurrilen Vergnügungsparks verdient, wieder eines seiner beliebten Schreckensspielchen veranstalten: Jeder seiner Gäste, der es eine Nacht in dem Haus aushält und überlebt, soll eine Million Dollar erhalten. Merkwürdigerweise kennt nicht einmal Price die Personen, die des Abends in dem "Haus auf dem Geisterhügel" erscheinen, die er zumindest nicht auf die Gästeliste eingetragen haben will, was ihn aber dennoch nicht davon abhält, das Experiment schließlich durchzuführen. Nachdem dann einige merkwürdige Dinge geschehen, glauben alle natürlich zunächst an einen Streich von Price, doch nach und nach wird klar, dass es in dem Haus nicht mit rechten Dingen zugeht und die Chance, dass Haus am nächsten Morgen mit dem Millionen Dollar-Scheck zu verlassen, von Minute zu Minute geringer wird...

"Haunted Hill", das Remake des Klassikers "Das Haus auf dem Geisterhügel", entstand unter Federführung der Produzenten Robert Zemeckis und Joel Silver, die nicht die oberflächliche Zurschaustellung von sinnlosen Metzeleien, sondern harmlosen Horror mit einem gewissen Galgenhumor im Vordergrund stellen, der ein wenig an "Frighteners" erinnert. Die Handlung verläuft auf stilvollem und abwechslungsreichen Niveau mit überraschenden Wendungen, die trotz fehlender Top-Besetzung in keiner Sekunde die Erinnerung an billige B-Movie-Schocker erweckt. Wer von dem thematisch etwas ähnlichen "Geisterschloss" aus dem Jahre 2000 enttäuscht war, der sollte sich "Haunted Hill" unbedingt einmal ansehen, denn dies ist eindeutig der bessere Film. Lediglich das Ende gerät dann ein wenig übertrieben und konfus. Überraschend ist dabei, dass die FSK gnädig war und ausnahmsweise dem Film bereits ab 16 Jahren ihren Segen gegeben hat, denn es finden sich doch so einige Szenen, die nach allgemeinen Erfahrungen eher zu einer Freigabe ab erst 18 Jahren führen würden.

 

Bild  

Auch wenn "Haunted Hill" streng genommen kein Columbia-Film ist, sondern ein Lizenzeinkauf der Helkon Media von Warner Bros., so entspricht das Bild den gewohnten Erfahrungen, die man von Columbia-DVDs kennt. Bis auf ein minimales Rauschen ist der Transfer sehr sauber und scharf, ebenso wie bei den meisten Columbia-DVDs fehlt lediglich der letzte Biss an Detailtreue. Die Kompression ist dank ausreichend hoher Bitrate recht solide und auch Kontrast und Farben sind optimal abgestimmt.


 

Ton 

"Haunted Hill" wurde neben dem üblichen Dolby Digital 5.1-Track in Deutsch und Englisch noch zusätzlich mit einem DTS-Track in deutscher Sprache versehen. Dies erweist sich als sinnvoll, denn Haunted Hill bietet das entsprechende Klangfundament, welches von der höheren DTS-Datenrate profitiert. Die Tonabmischung wurde mit sehr gleichmäßiger Gewichtung der Front- und Surround-Kanäle vorgenommen und bietet eine sehr räumlich und dynamisch klingende Kulisse. Wie es sich für einen Horror-Film gehört, sind laufend Schock- und Gruseleffekte von allen Seiten zu hören, die sehr präzise und deutlich aus den Ecken links und rechts ertönen. Dabei fällt bereits beim Dolby Digital-Track die sehr gute Hochtonwiedergabe auf den Surroundkanälen auf. Der Subwoofer knallt weniger laut herum, als das er für einen fortlaufenden Bassteppich sorgt, der den atmosphärischen und bedrohlich klingenden Music Score unterstützt. Während bereits der Dolby Digital-Mix keine Wünsche übrig lässt, legt der DTS-Ton noch einen Gang zu, indem er etwas kräftiger klingt und gerade bei der Wiedergabe von Effekten auf den Surroundkanälen noch etwa mehr Räumlichkeit und Präzision einbringt. Wer über ein 6.1-Sytem verfügt, der sollte ruhig einmal den Film im 6.1-Modus antesten, denn obwohl "Haunted Hill" kein offizieller Dolby Digital EX oder DTS ES-Film ist, klingt die Wiedergabe auch im 6.1-Modus mit zusätzlichem Center zwischen den Surrounds recht überzeugend.

 

Special Features  

Die Extras der DVD wurden auf zwei Untermenüpunkte verteilt, die aus dem Hauptmenü jeweils einzeln aufgerufen werden müssen. Der Sinn dieser Trennung fällt erst später auf, da es sich zum einen Infos über "Haunted Hill" handelt und im zweiten Menüpunkt verstärkt auch die Historie des Films und sein Vorbild angesprochen wird. Neben den verschiedenen Ton- und Sprachkanälen des Films befindet sich auch noch ein Audio-Kommentar des Regisseurs und eine weitere Spur auf der DVD, die nur Musik und Effekte enthält, allerdings auch nur in Dolby Surround.

Ein Making of, das alle Aspekte des Filmes umfasst, fehlt leider. Stattdessen wurde das Bonus-Material in verschiedene Clips unterteilt, die jeweils unterschiedliche Themen ansprechen, dann aber zusammen einem richtigen Making of ebenbürtig sind und durch die saubere Trennung der Einzelthemen auch Sinn machen. Zunächst sind mehrere kurze Clips zu finden, die aus technischer Sicht die Entstehung einzelner Szenen zeigen. Nicht fehlen dürfen natürlich auch die "Deleted Scenes", die optional vom Regisseur kommentiert werden. Recht neu ist die Idee einer Auswahl der besten Sound-Effekte, die man sich unter "Sound-Highlights" anhören kann und dabei auch die Wahl zwischen Dolby Digital 5.1 und DTS hat. Anstelle des vermissten Making ofs tritt eine Dokumentation "Two Houses Documentary", die das Original "House on Haunted Hill" von William Castle mit dem Remake in Zusammenhang bringt. Ergänzend finden man hierzu auch noch Textinformationen auf Tafeln in einem sehr großem Umfang, die demjenigen, der sich auch für das Original und dessen verrückten Regisseur William Castle noch weiter interessiert, sehr viele Informationen vermitteln. Ergänzt werden diese Infos durch Infos über Stab und Besetzung des Films sowie mehrere Trailer, u.a. auch von dem Original "House on Haunted Hill".

Zusammenfassend ist zu sagen, dass "Haunted Hill" aus der Masse der DVDs positiv herausragt. Audiokommentare, Deleted Scenes und Dokumentationen gehören zwar inzwischen zum Standard vieler DVDs, doch leider ist dahinter auch oft viel heiße Luft und langweiliges PR-Material aus den sogenannten "Electronic Press Kits", dass häufig nur aus langweiligen und hektisch zusammengeschnittenen Promotion-Clips besteht. Bei "Haunted Hill" macht jedoch alles Sinn. Die Dokumentationen sind professionell gemacht und man bekommt, selbst wenn man noch gar nichts über Haunted Hill und des Original-Vorbild kannte, einen sehr schönen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Films und seine Historie, die man anhand der sorgfältigen Hintergrundtexte auch noch vertiefen kann. Diese Konzentration darauf, dass der Käufer einer DVD mehr verdient hat, als das Recycling stupiden PR-Materials, wünscht man sich öfters. Die Extras von Haunted Hill zeigen  überzeugend, dass es auch mit einfachen Mitteln möglich ist, ansprechendes Bonus-Material aufzubereiten, welches dem Film einen wirklichen Mehrwert gibt. Wer der englischen Sprache nicht sonderlich mächtig ist, der wird allerdings die Untertitelung der englischsprachigen Dokumentationen vermissen.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000 RDS

28.01.2001